Monatsrückblick Juli: Vom Klassenzimmer zum Küstenweg – ein Monat mit Aufbrüchen

Der Juli war ein Monat der leisen Aufbrüche.

Gestern machte ich mich auf den Weg zum Gartencenter,  denn ich wollte mir noch eine Bambuspflanze kaufen. Eine steht schon auf meinem Balkon und so schön sie auch ist, ich habe mich in sie verliebt.  Also sollte sie Gesellschaft bekommen. Sie ist pflegeleicht, wächst hoch hinaus, schenkt mir Sichtschutz und meinen Katzen ein kleines Dschungelgefühl.

Warum eigentlich einen Monatsrückblick?

Ich also unterwegs – Fenster halb offen, Musik aus meiner  Box – und plötzlich ploppt er auf, dieser Satz:  „Es wird Zeit für den Monatsrückblick.“

Und dann gleich hinterher:
„Warum eigentlich? Warum schreibe ich den überhaupt?“
Ich könnte es auch sein lassen. Einfach so. Kein Mensch würde es merken. Aber ich!


Der Monatsrückblick hält für mich Momente fest, die mir sonst durchrutschen würden. Er zeigt mir, was ich geschafft habe – auch das, womit ich nicht gerechnet habe. Er hilft mir, Entscheidungen zu würdigen, Erfahrungen zu sortieren, Wünsche zu benennen.
und er lässt alles ein bisschen tiefer sinken – dahin, wo es Wurzeln schlagen kann. Aber vielleicht rede ich mir das auch nur schön.
Egal. Ich fang jetzt einfach an, auch wenn es mir heute morgen schwer fällt zu schreiben. Das darf sein, bin ein Mensch, keine Maschine. 

Glücklich alkoholfrei leben

Zeichen meines Mutes

Der Juli begann mit einem echten Highlight – meiner ersten Suchtprävention an einer Schule. Ich besuchte das Berufskolleg Soziales und Gesundheit EBK in Neuss.

Über 40 Student*innen warteten im Klassenzimmer auf meinen Beitrag. Kreisförmig saßen sie still auf Stühlen und Tischen. Beim Betreten des Raumes wurde mir mulmig. Ich atmete tief ein, tief aus und fasste dann all meinen Mut zusammen. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Vorne an der Tafel standen zwei freie Stühle, einer für die Lehrerin, einer für mich. Ich setzte mich auf einen der Stühle und dann standen mir 90 Minuten Zeit zur freien Verfügung, um zum Thema “Sucht” meine Geschichte. zu erzählen. Stille im Raum. Alle lauschten meinen Worten. An einer Stelle musste ich schlucken und für einen Moment innehalten. Dann konnte ich weiter erzählen. Die Zeit verging wie im Flug. Im Anschluss an meine Geschichte wurden viele Fragen gestellt.

Ich fühlte mich richtig an diesem Ort, als könnten meine Erfahrungen für andere tatsächlich lehrreich sein. Ich weiß: Das war erst der Anfang. Das darf wachsen.

Suchtprävention – EBK Neuss

Ein schönes Fahrraderlebnis 

An meinem Sonntag bin ich mit einer lieben Freundin eine längere Tour gefahren. Sie mit einem E-Bike ich mit meiner Tretmühle. Es war eine großartige Tour. Mein regelmäßiger Sport im Fitnessstudiio macht sich bemerkbar. 

Krefeld – Uedesheim

Fähre Kaiserswerth

Am Rhein entlag

Tage verbracht, verweilend am Wasser.

Mit dem Fahrrad durch’s Grüne.

Frei. Lebendig. Ganz bei mir.

Nahrung für mein Innerstes. 

Seelenzeit.

Vom Zögern zum Tun – und wie gut das war

Vor einigen Wochen hab ich einen Buchclub hier an meinem Wohnort ins Leben gerufen. Tolle Frauen sind mit dabei und wir lesen jetzt alle bis zum nächsten Treffen “Der Wind kennt meinen Namen” von Isabel Allende. Es fühlt sich gut an, dass ich – nach Monaten des Zögerns und des Zweifelns  – endlich die Initiative ergriffen habe. All meine Energie – die damals in meine Trinkerei geflossen ist, nutze ich jetzt für die Dinge, die mir Freude bereiten und mitzuwirken an dieser Welt. Weil ich langsam begriffen habe, dass meine Stimme wichtig ist (obgleich ich das auch manchmal vergesse).

Buchclub

Vorfreude

In wenigen Wochen bin ich an der Ostsee und fahre mit meinem Fahrrad von Rostock nach Usedom über Rügen. Welche eine Freude. Bahntickets habe ich schon seit Monaten gekauft und einige Hotels habe ich im Voraus gebucht. Diesmal wage ich es, nicht alle Übernachtungen im Vorfeld zu buchen. Eines wird spontan entschieden und das ist eigentlich so gar nicht mein Ding. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt:)

Fahrrad wartet auf die nächste Tour

Was mir im nächsten Monat wichtig ist

  • Trainieren 2 – 3 x Mal die Woche im Shim
  • Lesen täglich
  • Schreiben täglich
  • Aquarell malen
  • Einen stimmigen Weg mit Social Media finden. 

Dies und Das

Planung für eine nächste Lesung im Hof-Café am SPZ, Neuss.

Zum ersten Mal in diesem Jahr habe ich meine zwei neuen Hüften das Freibad begrüßt  – welch eine Wonne war es mir, in das kühle Nass einzutauchen und meine Bahnen zu schwimmen. 

Sauna-Besuch im  Sommer! Urzeiten ist es her, dass ich eine Sauna besucht habe. Ich war mit einer Freundin dort und ich muss sagen – es war mir eine Wohltat. Auch das wiederhole ich und vielleicht wird es sogar zu einer neuen Routine. 

Gebloggt

Wenn du magst, lies gern weiter
Im Juli sind zwei Beiträge entstanden, die mir auch am Herzen liegen:

Hier findest du die beiden Texte:

https://heikeespeter.de/selbstzweifel-ueberwinden-wenn-ich-mich-wieder-doof-fuehle/

https://heikeespeter.de/misstrauen-in-der-abstinenz-wie-alkoholabhaengige-mit-zweifeln-von-angehoerigen-umgehen-koennen/

Ich freue mich, wenn du reinschaust. Und vielleicht nimmst du ja etwas für dich mit.

Wie waren deine Juli-Tage? Was hast du schönes erlebt oder gelernt? Schreibe mir gerne – ich freue mich über Austausch.

Liebe Grüße zu Dir,

Heike

1 Kommentar

  1. Ich bin so stolz auf Dich 👏

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Blogbeiträge