Ziele erreichen oder einfach leben – ein ehrlicher Blick

Wie die Blume am Fluss: einfach da.

Seit Tagen steht es auf meiner Agenda: „Ein nächster Blogartikel will geschrieben werden.“ Doch nichts bewegt sich. Ich schreibe zwar, aber ohne mir ein klares Ziel zu setzen, ohne mir vorzunehmen, daraus einen Artikel zu machen. Und genau hier beginnt mein Thema: Ziele erreichen ohne Druck – müssen wir das wirklich? Schon jetzt, während meine Finger über die Tasten gleiten, schwindet mir die Freude, weil ich denke: Es wird nicht perfekt.

Doch ich weigere mich – weigere mich, dem Perfektionismus nachzugeben.

Warum kann ich nicht einfach schreiben, meine Gedanken so veröffentlichen, wie sie sind. Draußen meldet sich eine Krähe zu Wort. Laut, unverkennbar. Eine Krähe ist eine Krähe. So schlicht, so eindeutig. Bin auch ich so unverkennbar – die Heike?

Wir Menschen jedoch legen uns selbst Ketten an. Wir wollen ein makelloses Leben, wir werten, wir vergleichen, wir fragen: „Welchen Beitrag leistest du? Was willst du bewirken?“ Aber was, wenn ich gerade keinen sichtbaren Beitrag leisten will? Wenn mein einziges Manifest lautet: „Ich folge meiner Freude“?

Bin ich dann egoistisch? Unachtsam? Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich nicht demonstriere, nicht spende, nicht in einem Verein Mitglied bin? Was, wenn ich „nur“ meinen Hobbys nachgehe, Rad fahre, lese, träume?

Heike – du darfst einfach leben.
Du musst nichts Besonderes erschaffen. Du darfst einen Monat, zwei, drei – ja, dein ganzes Leben – nichts „Sichtbares“ leisten. Befreie dich von all den Erwartungen, die dich umklammern. Ich gebe dir die Erlaubnis: Du musst nichts.

Du musst keinen Blogartikel schreiben, nur weil du es dir vorgenommen hast. Du musst kein zweites Buch veröffentlichen. Kein einziges Foto auf Instagram posten. Du darfst – stattdessen – schwimmen gehen, Kaffeehäuser durchstreifen, den Himmel betrachten. Einfach sein.

Das Leben selbst reicht. Danke, dass du es wagst.

To-do-Modus ausschalten.
Seins-Modus einschalten.

Und letztlich: Vielleicht brauchen wir Ziele gar nicht, um sie zu erreichen. Vielleicht genügen sie, um uns in Bewegung zu setzen. Dann dürfen wir schauen, wohin das Leben uns trägt.

Wie gehst du mit deinen Zielen um? Setzt du sie dir bewusst – oder lässt du dich lieber treiben? Schreib mir gern deine Gedanken in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu lesen.

Herzlichst,

Heike

1 Kommentar

  1. Guten Morgen Heike,

    ich lebe leider nach dem Schema “ to do Listen“ zu machen und auch abzuarbeiten.
    Ich arbeite intensiv daran, es sein zu lassen und das Leben zu leben. Es fällt mir nicht leicht.
    Liebe Grüße

    Antworten

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