Seit einiger Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, monatlich einen Rückblick oder zumindest einen Zwischenblick zu schreiben und diesen hier mit Euch zu teilen. Schreiben möchte ich über das, was ich besonders Schönes erlebt habe, was den Monat geprägt hat oder welche Fragen, welches Thema mich beschäftigt hat. Ich will mit diesem monatlichen Rückblick – mit dieser neuen Rubrik – nicht bis zum Beginn des neuen Jahres warten, würde sich dies doch anbieten. Nein, ich beginne genau jetzt damit.
“Atem und Ahnen”
Anfang November folgte ich einer Einladung zu einer Online-Weiterbildung zum Thema “Atem und Ahnen“. Ein Thema, dem ich schon lange nachgehen will, ich mir aber nie die Zeit nahm.
Es war ein Abend mit Carolin Vogel (Atemtherapeutin und Gründerin der Atemschule VIA).
Das Seminar begann mit der Frage “Was wünschen sich eigentlich unsere Ahnen”? Unsere Ahnen – unsere Vorfahren, die hinter unseren Eltern beginnen – brauchen wir nicht zu kennen. Wir können ihre Energie erahnen oder erfühlen. All unsere Ahnen stehen hinter uns und von ihnen erben wir so einige Lebensmuster und Überzeugungen. Manches tragen wir mit Leichtigkeit, anderes ist eine schwere Last und dies zeigt sich auch im Atem. Die „Pakete“, die wir von unseren Ahnen in diesem Leben mitbekommen haben, können wir zurückgeben, wir brauchen nicht leiden. Wir haben die Wahl, was wir mit diesem Staffelstab machen. Denn letztlich wünschen sich die Ahnen und wir uns, dass wir Frieden und Erlösung finden.
“Würdigen wir unsere Ahnen?”, das war eine weitere Frage in diesem Seminar. Unsere Ahnen haben den Weg für uns bereitet, ist dann nicht Würdigung angesagt?
Unser Atem kann uns dabei unterstützen, Altes aufzulösen, er erleichtert uns den Zugang, den Kontakt und ermöglicht uns, wieder Ordnung in unser System herzustellen. Insgesamt hat mich diese Online-Weiterbildung noch mehr neugierig werden lassen und ich werde gewiss weiterforschen.
Im Zentrum des Monats stand jedoch bei mir eine OP, eine etwas größere sogar, aber darüber will ich hier auch gar nicht schreiben, sondern eher die immer noch andauernde Heilungszeit – mein wieder fit werden. Diesen Blogbeitrag verfasse ich auch nicht zuhause in meiner gewohnten Umgebung. Nein, ich sitze hier in meinem kleinen Zimmer in einer Reha-Einrichtung, habe mir einen Tee zubereitet, knapper nebenbei Spekulatius und im Hintergrund höre ich Musik von Ludovico Einaudi, wie so häufig, wenn ich schreibe.
Das erste, worin ich noch einmal bestärkt wurde, ist, einer Gegebenheit mit einer absoluten Unvoreingenommenheit zu begegnen. Egal welche Situation es auch ist, uns im Vorfeld destruktive Gedanken, Sorgen oder Ängste zu machen, schadet uns nur. Wir brauchen uns auch nicht die Ängste oder Sorgen von anderen uns zu eigen machen, auch kontraproduktiv.
Vielleicht wird das Wort “Unvoreingenommenheit” mein Wort für das Jahr 2025. Vielleicht wird es auch mehr und mehr meine Haltung dem Leben gegenüber.
Dann das Zweite woran ich wieder erinnert wurde: Heilung geschieht nicht von allein, es bedarf zumindest unsere Bereitschaft und unser aktives Mitwirken. Sonst läuft nichts. Heilung braucht auch Vertrauen in die eigenen Selbstheilungskräfte und es braucht Mut. Heilung ist ein tägliches Mittun, immer ein klein wenig und auch mal ein wenig mehr. Heilung ist sich etwas zutrauen und Vertrauen dem Leben gegenüber. Und zu guter Letzt: Heilung braucht eine Riesenportion Selbstwertgefühl.
Womöglich hat auch für mich das Schreiben und das Vollenden dieses Blogartikels etwas mit Heilung zu tun. Ich schreibe ihn, damit ich im Fluss bleibe, damit ich nicht ins Stocken gerate und gar das Projekt: “alle zwei Wochen einen Blogbeitrag schreiben und diesen mit Euch zu teilen” einschläft. Auch wenn dies kein – in meinen Augen – gelungener Monatsrückblick ist, teile ich ihn hier. Denn es ist schon so, ich schreibe aus reiner Freude und ich will endlich meinen Anspruch, gut schreiben zu müssen, ablegen. Mit dem Schreiben dieser Zeilen denke ich weiter darüber nach und mir wird bewusst, dass ich oft ein zu hohes Anspruchsdenken an mich selber habe. Könnte ich ein wenig ablegen. Würde mehr Leichtigkeit in mein Leben bringen:)
Ich danke Dir von Herzen, dass Du meinen Zeilen Deine wertvolle Zeit gewidmet hast
Alles Liebe zu Dir,
Deine Heike
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