Da haben wir es wieder: Der erste Satz. Der erste Schritt. Das erste Tun….einfach machen, einfach anfangen. Und los geht es. Das ist es und nicht mehr! Aber darum geht es heute nicht oder vielleicht doch? Vielleicht könnte es zu dem, was ich schreiben möchte, was ich dir mit auf dem Weg geben möchte, passen. Der erste Schritt muss nicht perfekt sein, mein Schreiben hier an dieser Stelle muss nicht perfekt sein. Oh nein, alles kann beim nächsten Schritt korrigiert, verändert, verbessert, verschönert werden. Beim nächsten Schritt kann alles anders werden. Aber, aber darum geht es hier nicht. Nein. Es geht um die eine große Sache.
Das Entscheiden!
Dazu eine kleine Geschichte:
Ich besuchte letzte Woche einen wunderschönen Frühlingsmarkt. Eigentlich wollte ich nur durch die Parkanlage schlendert, die herrliche Blumenpracht betrachten, den Vögeln beim Zwitschern zuhören, durch das Frühlingsgrün der Bäume flanieren und mich von der Farbenpracht der Blumen berauschen lassen. Doch so besuchte ich die unterschiedlichsten Stände. Mal gab es einen wunderschönen Handwerkerstand, mal etwas Leckeres zu Essen. Nach einiger Zeit kam es mir in den Sinn, hier vielleicht auf dem Markt einen schönen neuen Schal zu finden. Kaum kam der Gedanke auf, entdeckte ich einen Stand mit zauberhaften Frühlingstüchern.
Ich entdeckte einen grünen, einen blauen, dann einen fliederfarbenden, einen rosafarbenden Schal. Alle waren wunderschön. Und so stand ich da, hielt den blauen Schal in der linken Hand, einen grünen in der rechten Hand. Leckte den blauen Schal wieder zur Seite, entschied mich für den grünen. Dann legte ich den Grünen zur Seite, weil ich dachte der Fliederfarbende ist doch schöner. Aber auch den Fliederfarbenden legte ich nach kurzer Zeit zur Seite und nahm den Rosafarbenden. So ging es hin und her und die Zeit verstrich. Einer nacheinander betrachtete ich die Schals und fühlte ihre Haptik. Die Verkäuferin hielt sich gott sei dank zurück, sie war mit all den anderen Kundinnen am Stand beschäftigt. So konnte ich mich ausgiebig meiner Beschäftigung „Welches Tuch nehme ich jetzt“ hingeben. Doch eigentlich wünschte ich mir nichts sehnlichster, als mich endlich entscheiden zu können.
Dieses Phänomen, „Was nehme ich jetzt?“, „Was mache ich jetzt?“, „Wie entscheide ich mich?“, rechts oder links – diese Phänomen begleitet mich schon sehr lange in meinem Leben. Dabei geht es um das Oberthema „Entscheidungen treffen“. Aber es gibt auch Unterpunkte und es scheint so, als wenn ich fast eine Doktorarbeit daraus machte könnte über dieses Thema „Entscheidungen treffen“. Aber hier an dieser Stelle will ich keine Doktorarbeit schreiben, sondern dir den Ausgang meiner kleinen Geschichte erzählen.
Und ja, ich habe ein Schal gekauft! Nachdem ich mir mehrmals gesagt habe, dass dies keine „Weltentscheidung“ sei, entschied ich mich für das Fliederfarbende, das – so meinte ich – würde am besten passen. Aber hier an dieser Stelle ist noch nicht Schluss. Die Geschichte geht weiter. Denn Zuhause angekommen, ploppte auf einmal der Gedanke auf oder eher die Frage:
„Wieso hast du dir nicht zwei Schal’s gekauft? Du hättest dich für zwei entscheiden können? „
Wieso meinte ich mich für eins entscheiden zu müssen? Denn das war ja die Qual der Wahl, das Eine oder das Andere? Es ging gar nicht mehr um dies oder das oder jenes. Sondern lediglich Flieder oder Grün?
Zwei Schal’s konnte ich mir durchaus leisten, konnte ich kaufen. Wieso kam ich nicht auf den Gedanken? Weil in meine System fast verankert war: Du musst dich für eins entscheiden. Für Eins!
Für Eins.
Und damit bin ich beim Unterthema des Oberthemas: Das Entscheiden.
Für „Eins“! entscheiden. Dass ich mich für Zwei entscheiden kann oder sogar für Drei, kam mir in dem Moment gar nicht in den Sinn. Aufgewachsen mit dem, dass ich mich für EINS entscheiden muss! Bescheiden sein! Mehr gibt es nicht! EINS und nicht mehr! Vielleicht es es bei dir anders? Bei mir jedenfalls ist es so.
Für die Zukunft wird das anders sein. Wenn ich mich bei den Entscheidungen schwer tue, ich beides schön finde oder beides oder drei auch tun möchte, mich nicht entscheiden kann, dann bitte lautet die Entscheidung zwei oder mehr. Wieso denn auch nicht. Das hat an dieser Stelle jetzt nichts damit zu tun, dass ich gierig bin, davon ich weit entfernt. Nein, es geht darum: mehr ist möglich.
Ich darf mir erlauben, mich für mehrere Dinge zu entscheiden. Sowohl als auch. Ich muss mich nicht immer für EIN’s entscheiden. Gewiss mag es Situationen und Gegebenheiten gegeben, wo es heißt: sich für Ein’s zu entscheiden. Aber wie oft geht beides?!. Wieso machen wir unser Leben so schwer.
Das Leben könnte leichter und schöner dadurch werden.
Wie oft denken wir, wir müssten uns für EINS entscheiden. Doch NEIN. Es geht auch anders. Wir dürfen uns viel mehr schenken, uns viel mehr nehmen vom Leben. Dafür ist es da.
Vielleicht siehst du es anders? Schreibe es mir gerne. Ich freue mich auf dein Kommentar.
Liebe Grüße
Heike
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