Es sind schon wieder Wochen vergangen seit meinem letzten blogbeitrag. Das ich keinen veröffentlicht habe, lag nicht daran, dass ich keine Glücksmomente erlebte, oh nein. Einige Dinge waren einfach wichtiger und gleichzeitig darf ich lernen, bei all meinem Streben gnädiger mit mir zu sein. Der Weg ist das Ziel. Und, ich bin auf dem Weg.
Wir alle sind auf dem Weg. Wir scheitern, wir versagen, wir kämpfen. Und, gehen weiter. Hoffentlich. Bleiben wir zuversichtlich.
Mein Buchprojekt
So geht es mir auch mit meinem Buchprojekt. Im Frühjahr 2020 begann ich. Endlich!, denn dieses Projekt schob ich schon über viele Jahre vor mir her. Entweder traute ich mich nicht oder ich erlaubt es mir nicht, hielt andere Dinge für wichtiger. Nie wagte ich daran zu glauben, dass ich Schreiben kann, geschweige denn ein ganzes Buch. Bis ich mir dann im Mai 2020 einen Ruck gab und begann. Ich begann zu schreiben. Was hatte ich schon zu verlieren. Ich konnte nur gewinnen!
Der ganze Schreibprozess zog sich fast über zwei Jahre. Täglich schrieb ich. Ich habe gerungen, gezweifelt, viel geweint, habe geflucht. Doch ich schrieb und wenn es nur eine Zeile war, ein Wort. Ich schrieb. Und so entstand etwas, was für mich unvorstellbar war. Ende des Jahres 2021 stand mein Manuskript. Jetzt hieß es, mein Buchprojekt den unterschiedlichen Verlagen vorzustellen. Dafür brauchte ich ein Exposé.
Ein Exposé enthält die wichtigsten Daten zum Manuskript und zur eigenen Person, eine kurze Zusammenfassung und ebenso eine komplette Inhaltsangabe. Also machte ich mich erneut an die Arbeit. Nach zwei Jahren also war mein Manuskript und mein Exposé fertig. Freudig begann ich die ersten Exposé’s zu verschicken. Ich war der festen Überzeugung, dass mein Buch wichtig ist und das es in die Öffentlichkeit muss. Von dieser Überzeugung geleitet, schrieb ich sogar auf meiner Webseite, dass mein Buch „Glücklich alkoholfrei“ Wie ich mir ein neues Leben nach meiner Alkoholsucht erschuf im Jahre 2022 erscheinen wird. Tja, was soll ich jetzt schreiben. Die Verlage meldeten sich nicht. Nur ein Verlag hatte sich zwischenzeitlich gemeldet und gab mir folgende Rückmeldung, die sinngemäß lautet:
Wer ich denn schon sei, wer würde sich für meinen autobiographischen Ratgeber interessieren. Ich sei keine bekannte Persönlichkeit und stünde nicht in der Öffentlichkeit, Bääähm. Frechheit dachte ich mir, gleichzeitig war ich zutiefst enttäuscht. Nach dieser Antwort schickte ich noch zwei Expose an Verlage, dann verließ mich mein Glaube an mein Buchprojekt.
Es vergingen Monate, in denen ich viel zweifelte und mir Fragen stellte.
Vielleicht geht es letztlich gar nicht um eine Buchveröffentlichung. Vielleicht ist auch hier einmal wieder mehr „Der Weg das Ziel?“. Vielleicht geht es um etwas ganz anderes? Vielleicht geht es darum, wer ich auf dem Weg geworden bin?
Was wir nicht alles lernen, wenn wir neue Dinge angehen. Was wir alles neu entdecken, wieviel Klarheit wir gewinnen können. Wieviel Freude wir erfahren dürfen.
Vielleicht aber lädt mich das Leben ein, hier einmal wieder mehr für mein Herzensprojekt zu kämpfen, mich dafür einzusetzen, dass dieses Buch das Licht der Welt erblickt? Denn wenn es kein Herzensprojekt wäre, hätte ich mir dann so viel Mühe gemacht, so viel Energie investiert?
Um was geht es? Was würde passieren, wenn ich mein Herzensprojekt einfach nur für mich tue? Aus Liebe zu mir, wenn ich einfach beharrlich bin. Dranbleibe.
Unser Glaube kann Berge versetzen. Ich glaube an mich. Und da bin ich auch schon bei dem nächsten Glücksmoment. Ich habe ihn jeden Rosenmontag.
Rosenmontag
Rosenmontag macht mich immer glücklich. Glücklich und dankbar. Ich gehe jedoch nicht auf die Straße, um zu feiern, schaue mir auch keinen Rosenmontagsumzug an, verkleide mich nicht. UND Rosenmontag macht mich immer glücklich. Rosenmontag erinnert mich immer wieder an meine Vergangenheit, an mein damaliges Ich das getrunken hat, um zu vergessen, um nicht leben zu wollen. Ich bin so was von glücklich und dankbar, dass ich jetzt – seit fast 12 Jahren – ein Leben ohne Alkohol führe. Dass ich meine Sucht beendet habe! Dass ich begann, mich dem Leben zu öffnen.
Fragen stellen macht glücklich
Was mich noch diese Woche glücklich gemacht hat?
Dies könnte ich in einem Satz formulieren. Jetzt komme ich ins Stocken. Überlege, was genau war der Punkt, der mich glücklich hat werden lassen.
Ich habe eine Frage gestellt. Eine einfache Frage gestellt, ohne mir vorher irgendwelchen Kopf zu machen: Wie formuliere ich die Frage, darf ich sie überhaupt stellen. Du kannst das nicht fragen. Das ist eine blöde Frage. Wahrscheinlich kennst du diesen destruktiven inneren Dialog. Aber nein. Ich habe einfach eine Frage gestellt.
Mir fällt an dieser Stelle Lars Amend ein, der immer wieder sagt und in einem seiner Bücher geschrieben hat: Wenn du nicht fragst bleibt die Antwort immer „Nein“.
Ich habe gefragt und was passierte?
Ich erhielt umgehend eine Antwort. Ein freundliches Telefonat und meinem Anliegen, meiner Bitte wurde sofort entsprochen. Glücksmoment. Das sind Referenzerfahrungen. Natürlich hätte die Antwort auch ein „Nein“ heißen könne, aber zumindest habe ich mit der Frage eine Fiftiy-Fiftiy-Chance.
Also: Immer und immer wieder Fragen stellen und sich nicht von vorgesetzten Grenzen irritieren lassen.
Durch Fragen bewegt sich unser Leben.
Fragen bereichern.
Fragen machen unser Leben interessant.
Gedanke der Woche:
Was erlaubst du dir nicht in deinem Leben?
Ich wünsche Dir eine bunte und freundvolle Woche,
liebe Grüße Heike
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