Monatsrückblick Oktober 2025 – fast hätte ich ihn nicht geschrieben

Der 2. November – es wird Zeit für einen Rückblick. Doch was, wenn ich diesmal keinen schreibe? Wenn ich es einfach lasse und meine selbst auferlegte „Verpflichtung“ nicht nachkomme. Ich muss nicht immer pflichtbewusst funktionieren. Seit Jahren ist „Freude“ mein Leitstern und ich bin irritiert, das sie mir beim Schreiben des Monatsrückblicks abhanden kommt.

Vor einigen Tagen schrieb ich in meinem Projekt

„365 Tage jeden Tag eine Seite schreiben“ https://heikeespeter.de/monatsrueckblick-august-2025-ganz-viel-lebensfreude/

folgende Zeilen:

„Freude und mir etwas beweisen, wie geht das überein? Wie oft habe ich Dinge getan, um mir selbst etwas zu beweisen. Freude empfand ich ich nicht immer dabei. Doch „Freude“ ist doch eigentlich mein Leitstern?! Und das seit Jahren! Ich mag nicht mehr, mir ständig etwas beweisen zu müssen.“

Vielleicht braucht mein Monatsrückblick eine andere Form, vielleicht darf ich ihn anders gestalten? Ich weiß mittlerweile von mir, dass ich mich schnell langweilige. Für diese Erkenntnis habe ich lange gebraucht, sehr lange!

Ich liebe Veränderung, Neues zu beginnen, Neues zu entdecken. Leben ist Veränderung. Jeden Tag, jedes Monat. Jedes Jahr. Doch gleichzeitig brauche ich auch Sicherheit, eine Ordnung, eine Beständigkeit. Ist halt nur die Frage, wann sie mich selber einengt und mich an Veränderungsprozesse hindert.

Was ich mir vorgenommen hatte – und was blieb

Zu Beginn des Oktobers wollte ich täglich in meinen Kalender einen kurzen Satz schreiben, wie mein Tag war. Hab ich zwei mal gemacht, dann hab ich’s vergessen. Ich will es aber! Damit ich ein besseres Empfinden für den Monat bekomme. So manch gute Vorsätze hatte ich, doch ich ließ sie liegen. Nicht aus Trägheit, sondern weil andere Dinge wichtiger waren.

Ich wollte wieder mit „Englischlernen“ beginnen – hab’s nicht gemacht. Wollte täglich mehr Wasser trinken – hab ich auch nicht gemacht. Hatte mir auch vorgenommen, mindestens 1 x in der Woche ein Bild mit Aquarell zu malen. Hab ich auch nicht gemacht! Ins Museum nach Düsseldorf wollte ich – ne, auch nicht gemacht.

Ich hab fleißig gearbeitet, war mindestens 2 x in der Woche im Gym, 2 x die Woche mit den zauberhaften Frauen Winterschwimmen. Mein Projekt „365 Tage jeden Tag eine Seite schreiben“ ist auch gewachsen. Zwischendurch war ich auch eine Hausfrau und habe zum Beispiel Zwiebeln eingelegt. Aktuell bin ich dabei, Altes zu entsorgen. Doch noch einmal zurück zum Winterschwimmen oder auch – wenn es jetzt kälter wird – Eisbaden.

Rote Zwiebeln eingelegt

Eisbaden: Meine neue Bereicherung

Eisbaden ist eine neue Bereicherung in meinem Leben. Erst wollte ich es eine Routine nennen. Doch das ist nicht das richtige Wort für diese Wohltat. Bereicherung!

Noch mehr Fülle in meinem Leben!

Bevor wir ins kalte Wasser gehen, leitet uns Ines mit Atemübungen an https://ines-pfaff.de/. Dann folgen einige Bewegungseinheiten und ohne zu Zögern geht es ins Wasser. Einfach rein und ruhig Atmen. Das versuche ich und es klappt immer besser.

Atme ich ruhig, lasse ich irgendwann los, entspanne mich im Wasser und kann die Kälte tatsächlich genießen. Kann die Natur um mich herum genießen. Und oft kommt es vor, das wir Frauen Späßchen machen. Fotos dürfen natürlich nicht fehlen. Aktuell ist die Wassertemperatur noch bei ca. 13 Grad. Dementsprechend bleiben wir ca. 10 Minuten im kalten Wasser. D. h. als Richtwert für die Dauer des Bades wird die Zeit an die Wassertemperatur angepasst. Das ist aber wirklich nur ein Richtwert. Es kann auch kürzer sein:)

Der erste Schritt ist natürlich – wie so oft im Leben – der schwierigste und braucht Energie. Aber mit dem richtigen Mind-Set und einem Fokus ist es möglich. Wie so Vieles!

Eisbaden

Eisbaden

„Franzis Krautschau“

Auch im Oktober war ich wieder in Essen zur „Franzis Krautschau“ Kräuterwanderung mit Franziksa Dannheim https://www.franziskadannheim.de/kraut/. Es war die letzte Kräuterwanderung in diesem Jahr. Jetzt im Herbst zieht sich die Lebenskraft langsam zurück. Die Kräuter welken, das Laub verfärbt sich und die Blätter fallen zu Boden. Alles zieht sich in das Innere zurück. So ist der Herbst auch die „Wurzelzeit“.

Einige Notizen stehen wieder in meinem kleinen Notizbüchlein. So zum Beispiel „Ilex“ – die Stechpalme. Bei den Kelten galt der Ilex als Symbol für den Winterkönig und die Eiche als Sonnenkönig. Die Linde ist ein Schutzbaum – sie trägt jetzt schon Knospen. Beifuß – ist gut zum Räuchern. Der Weißdorn, gut fürs Herz. Notizen über den Holunderbusch: vor dem Holunderbusch musst du den Hut ziehen. Sitzt der großen Göttin. Früher hat man wohl seine Sorgen auf kleine Zettel geschrieben und hat sie in den Holunder gehangen.

Von der Wanderung steht noch so manch eine weitere Notiz in meinem Büchlein. Wie kleine Puzzelteile wird sich alles einmal zusammenfügen, da bin ich mir gewiss.

Baldeneysee

Kräuterwanderung

Dies und Das

Natürlich fand auch das Treffen der Selbsthilfegruppe statt – wie immer jeden 2. Samstag im Monat. Auch der Buchclub traf sich wieder. Aktuell lesen wir „Tage aus Glas“ von Dorothee Krings. Auf die nächsten zwei Treffen in den Folgemonaten freue ich mich besonders. Im November gibt es einen kleine Präsentation über die Dichterin Mascha Kaléko und im Dezember wollen wir gemeinsam eine Teatime gestalten mit schönen Weihnachtsgeschichten.

Ein kleines Gedicht von Mascha Kaléko

Gib du dem Himmel

dein Glück in die Hände.

Alles geht weiter.

Sei heiter.

Sei heiter

Langsam komme ich zum Ende meines Rückblicks und merke: Ich darf ihn jeden Monat neu gestalten. Ich muss ihn in keine Form pressen. Ich darf einfach frei schreiben – so, wie es mir gefällt. Das reicht.

Was hat dich in diesem Monat bewegt? Vielleicht magst Du dies teilen? Ich freu mich drauf.

Eure Heike

4 Kommentare

  1. Hallo Heike, wie kannst du das alles verarbeiten? In deinem Kopf ist doch kaum noch Platz bei so vielen Neuen ?
    Aber ich kann nur sagen- genieße es. Liebe Grüße 🌺

    Antworten
  2. Liebe Heike, ich finde es wunderbar, dass du dir erlaubst, deinen Rückblick neu zu denken – ohne Druck, einfach aus Freude. Das macht ihn umso echter und inspirierender. 🙂
    Mir hat der Oktober wieder gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Schätze zu sehen – Draußensein, Kastanien im Wald, Musik, ein gutes Buch und Zeit für mich. Mehr braucht es manchmal nicht, um glücklich zu sein. Liebe Grüße Vanessa

    Antworten
    • Ja so ist es liebe Vanessa, die kleinen Schätze sehen, die Bäume, der Himmel, die Sterne, Musik, ein gutes Buch.
      liebe Grüße

      Antworten
  3. Danke für Deine Ehrlichkeit. Das mit der Verpflichtung kenne ich. Ich war eine Pflichterfüllungsmeisterin. Bis ich im August und September keinen einzigen Blogartikel schrieb und damit alles veränderte. Das einzige, was mir wirklich wichtig ist, ist der Monatsrückblick. Den konnte ich nicht auslassen, denn ich schreibe ihn in erster Linie für mich selbst. Denn mein Blog ist auch ein bisschen Tagebuch.

    Da mein Kalender auf dem Schreibtisch liegt und ich sowieso geistige Fundstücke darin aufbewahre, kann ich sehen, was mich jeden Tag bewegt. Allerdings finde ich Dein „365 Tage eine Seite“ (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) cool. Ich befürchte allerdings, dass ich, dass ich nach spätestens 10 Tagen die Lust verlieren würde. Leider. Das mit der Freude nehme ich mit, denn das ist sowieso dran.

    Danke fürs Schreiben und Deine Impulse!
    Liebe Grüße
    Marita

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